Hohe Erwartungen an die kommende Berichtssaison

Inhaltsverzeichnis

Konjunktur & Aktienmärkte

Konjunktur & Rentenmärkte:

Im Euroraum wurde das Wahlergebnis in Frankreich mit Erleichterung aufgenommen. Eine absolute Mehrheit der Rassemblement National hätte die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene deutlich erschwert. Jetzt drohen zwar schwierige Koalitionsverhandlungen – dies ist aber die bessere Alternative.

Der Renditeaufschlag französischer Staatsanleihen gegenüber deutschen Bundesanleihen fiel von 81 Basispunkten, nach der Ankündigung von Neuwahlen, zurück auf 65 Basispunkte. Die Analysten sind sich einig, dass die Europäische Zentralbank erst im September die Leitzinsen erneut senken wird.

In der kommenden Woche wird sie dagegen abwarten und dies mit dem unsicheren Inflationsausblick begründen. Im Euroraum wird eine Zinssenkung im September mit einer 85 % Wahrscheinlichkeit eingepreist. Bis Ende des Jahres sind 1,8 Zinssenkungen eingepreist.

In einer insgesamt datenarmen Woche überraschten am Donnerstag, dem 11.07.2024 die aus den USA gemeldeten Verbraucherpreise. Während die Analysten einen leichten Preisanstieg um +0,1 % zum Vormonat erwartet hatten, fielen die Preise tatsächlich um 0,1 % zurück. Die jährliche Inflation lag damit im Juni nur noch bei 3,0 % nach 3,3 % im Mai.

Tags zuvor äußerte sich der Präsident der US-Notenbank (Fed), Jerome Powell, dahingehend, dass die Fed mit Zinssenkungen nicht warten werde, bis die Inflation auf die Zielrate von 2 % fällt. Im Zusammenspiel führte dies dazu, dass die Zinssenkungserwartungen deutlich zulegten. Eine Zinssenkung in den USA im September wird wieder mit fast 100 % Wahrscheinlichkeit eingepreist. Bis zum Jahresende werden 2,5 Zinssenkungen eingepreist.

Von dem unerwarteten Rückgang der Verbraucherpreise in den USA profitierte auch der Anleihenmarkt – die Renditen für 10-jährige US-Staatsanleihen fielen von 4,28 % auf 4,17 % und lagen zum Wochenschluss wieder bei 4,21 %. Etwas weniger ausgeprägt waren die anfänglichen Kursgewinne im Euroraum. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen fiel von 2,55 % auf 2,49 % zum Wochenschluss.

Aktienmärkte

Neue Allzeithochs erreichten in der vergangenen Woche u. a. der S&P 500 und der Nasdaq-Composite. In der kommenden Woche startet die neue Berichtssaison. Die Analysten rechnen mit erneut kräftigen Gewinnsteigerungen. Im Durchschnitt wird ein Gewinnwachstum von 7 % zum Vorjahresquartal erwartet.

Besonders hoch sind die Erwartungen für die Performance der großen Tech-Konzerne. Es wird schwer werden, die hochgesteckten Erwartungen zu übertreffen. Kräftige Kursgewinne, wie im letzten Berichtsquartal, dürften ausbleiben.

Einzelwerte

Die US-Geheimdienste haben zu Beginn dieses Jahres angeblich Pläne der russischen Regierung entdeckt, Rheinmetall-Chef Armin Papperger zu ermorden. Dieser geplante Anschlag war Teil einer Serie von russischen Plänen, Manager der Rüstungsindustrie in ganz Europa zu töten, die die Ukraine in ihrem Verteidigungskampf gegen Russland unterstützen. Die Informationen stammen vom US-Fernsehsender CNN, der sich auf Geheimdienstquellen beruft. Papperger wurde daraufhin von den deutschen Sicherheitsbehörden unter Schutz gestellt.

Der Technologiegigant Microsoft hat ein Investment in Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar in das in Abu Dhabi ansässige Unternehmen G42 getätigt. G42 arbeitet an einem Supercomputer. Republikanische US-Parlamentarier fordern eine Überprüfung der Zusammenarbeit. Sie äußerten Bedenken über den Transfer hoch entwickelter Technologie und mögliche Verbindungen des Unternehmens nach China.

Boeing, einer der weltweit größten Luftfahrt- und Rüstungskonzerne, dürfte Insidern zufolge bald einen bedeutenden Auftrag aus Südkorea erhalten. Korean Air plant demnach den Kauf von etwa zwei Dutzend 777X-Jets im Wert von vier bis sechs Milliarden Dollar. Die größte Fluggesellschaft Südkoreas führt Gespräche über eine mögliche Rückkehr zu Boeing als ihrem Hauptlieferanten für Langstreckenflugzeuge, nachdem sie im März überraschend 33 A350-Jets bei Airbus bestellt hatte.

Das japanische Telekommunikationsunternehmen SoftBank hat das britische Halbleiterunternehmen Graphcore übernommen. Dies ist Teil der Bemühungen von SoftBank, im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu expandieren. Der genaue Kaufpreis wurde nicht bekannt gegeben.

Apple dürfte im September das iPhone 16 auf den Markt bringen. Geplant sei, bis Jahresende mindestens 90 Millionen Geräte auszuliefern. Das entspräche einem Zuwachs von etwa 10 % im Vergleich zu den im Vorjahreszeitraum verkauften Vorgängermodellen. Die neuen Apple Itelligence-Funktionen dürften sich positiv auf die Nachfrage auswirken.

AMD hat zugestimmt, Silo AI für 665 Millionen Dollar in bar zu kaufen, um im Wettbewerb mit Nvidia besser aufgestellt zu sein. Silo AI wird als „das größte private KI-Labor in Europa“ bezeichnet und arbeitet mit Kunden wie Allianz, Unilever und Rolls-Royce zusammen. Silo AI wird unter der Leitung von Peter Sarlin, einem der Gründer, Teil der Artificial Intelligence Group von AMD sein.

Walmart plant, fünf automatisierte Verteilzentren für frische Lebensmittel in den USA zu eröffnen. Diese neuen Zentren sind etwa 65.000 Quadratmeter groß und haben automatisierte Kühl- und Gefrierbereiche für die Lagerung und Abholung von verderblichen Waren. Walmart will seine Lieferketten modernisieren, u. a. um der steigenden E-Commerce-Nachfrage gerecht zu werden.

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Kai Heinrich

Kai Heinrich

Kai Heinrich ist seit 2012 im Vorstand der Plutos Vermögensverwaltung AG und verantwortet schwerpunktmäßig die Bereiche Unternehmenssteuerung, Bestandskundenbetreuung, Fondsmanagement und Organisation. Zusätzlich ist er Fondsmanager des Kana NEB Funds und agiert neben Thomas Käsdorf als Co-Fondsmanager des offensiven Mischfonds Plutos Multi Chance.

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