Politische Risiken im Fokus der Anleger

Inhaltsverzeichnis

Konjunktur & Aktienmärkte

Konjunktur & Rentenmärkte:

Die Neubewertung von politischen Risiken dominierte in der vergangenen Woche erneut das Börsengeschehen. Vor allem die Neuwahlen in Frankreich werden kritisch bewertet, der erste Wahlgang brachte den befürchteten Rechtsruck. Der französische CAC-Index hat seit Macrons Manöver etwa 7 % verloren. Auch die Risikoaufschläge von französischen Staatsanleihen gegenüber Bundesanleihen sind sich merklich gestiegen.

Bundesanleihen mit 10-jähriger Laufzeit erzielen derzeit eine Rendite von 2,45 %, während die Rendite von französischen Staatsanleihen bei 3,30 % liegt. Die Konjunkturdaten lieferten kaum positive Impulse für die Märkte, im Gegenteil. Der deutsche Ifo-Geschäftsklimaindex fiel von 89,3 auf 88,6 Punkte. Der Economic Sentiment Indicator zeigte für den Euroraum ebenfalls eine Eintrübung der Stimmung an.

Der Konjunkturzyklus befindet sich in Deutschland und im Euroraum am unteren Wendepunkt. Die Auftriebskräfte sind noch schwach.

Aus den USA wurden in der vergangenen Woche insgesamt schwache Daten zum Wohnungsmarkt und zu den Auftragseingängen gemeldet. Insbesondere am Wohnungsmarkt ist der Bremseffekt der hohen Zinsen spürbar. Gleichwohl befinden sich die Immobilienpreise weiter im Aufwind. Der von der US-Notenbank bevorzugte Preisindex für den privaten Verbrauch fiel dagegen von 2,8 % im April auf         2,6 % im Mai 2024.

Bei den US-Staatsanleihen waren im Wochenverlauf keine großen Kursbewegungen zu verzeichnen. Die Rendite 10-jähriger Papiere lag zum Wochenschluss bei 4,25 %. Auch in den USA steigen die politischen Risiken. Durch den schwachen Auftritt von Joe Biden in der ersten Fernsehdebatte dürften die Wahlchancen von Donald Trump merklich zugenommen haben.

In der kommenden Woche werden zu Quartalsbeginn wichtige Konjunkturdaten veröffentlicht: neben den Einkaufsmanagerindizes, die Inflationsdaten für den Euroraum und die US-Arbeitsmarktzahlen.

Aktienmärkte

Verlierer der Woche war der Flugzeugbauer Airbus, der wegen Problemen bei der Zulieferung von Bauteilen bei den Auslieferungen zurückliegt. Der Kurseinbruch um etwa 10 % belastete am Dienstag, dem 25.06.2024, auch den DAX. Auch die Neu-Wahl in Frankreich lastete weiter auf der Börsenstimmung.

Dennoch konnte der DAX sich zum Wochenschluss erholen und lag am Ende 0,4 % über dem Kursniveau vom Wochenstart. Der Dow-Jones-Index bewegte sich in einem Band zwischen 39.600 und 38.950 Punkten und beschloss die Woche nur mit einem leichten Minus von 0,16 %. Erfreulicherweise stabilisierte sich der Kurs der Nvidia Aktie, der in der Vorwoche unter Gewinnmitnahmen gelitten hatte.

Einzelwerte

Der Aktienkurs der US-Apothekenkette Walgreens Boots Alliance brach am Donnerstag um über 20 % ein, nachdem das Unternehmen seine Gewinnprognose gesenkt hatte. Walgreen plant, einen erheblichen Teil seiner 8.600 US-Filialen zu schließen.

Der deutsche Motorenhersteller Deutz hat Blue Star Power Systems, einen führenden US-Hersteller von Stromgeneratoren, erworben. Die strategische Akquisition macht Deutz künftig zum Anbieter kompletter Systeme zur dezentralen Stromversorgung. Deutz erwartet durch die Übernahme einen zusätzlichen Jahresumsatz von mehr als 100 Millionen US-Dollar bzw. langfristig mit einem Umsatzzuwachs von über 150 Millionen US-Dollar.

Die Zeitfracht Logistik Holding plant den Verkauf ihrer Beteiligung an der Adler Modemärkte GmbH und befindet sich in fortgeschrittenen Verhandlungen mit mehreren potenziellen Käufern, wie von der Wirtschaftswoche berichtet.

Nokia wird den Anbieter von Netzwerklösungen Infinera übernehmen und seine Kapazitäten im Bereich Glasfasernetze zu stärken. Dem Deal liegt ein Unternehmenswert von 2,3 Mrd. US-Dollar für Infinera zugrunde.

Nike meldete für das vierte Geschäftsquartal bis Ende Mai einen Umsatzrückgang, insbesondere im wichtigen nordamerikanischen Schuhmarkt. Die Umsatzerlöse gingen insgesamt um 1,7 % auf 12,61 Mrd. US-Dollar zurück und verfehlten die Erwartungen der Analysten. Der Nettogewinn legte dagegen deutlich zu und betrug 1,5 Mrd. US-Dollar, verglichen mit 1,03 Mrd. Dollar im Vorjahreszeitraum.

Biogen hat, zusammen mit seinem japanischen Partner Eisai, das Alzheimer-Medikament Leqembi nach Japan und den USA auch in China eingeführt. Es bestehen Plänen für eine teilweise Kostenübernahme durch eine große chinesische Krankenversicherung.

Novo Nordisk meldete einen Rückschlag in einer Phase-III-Studie mit dem Medikament Ocedurenone zur Behandlung von Patienten mit chronischer Nierenerkrankung. Die Entwicklung wurde gestoppt und Abschreibungen in Höhe von etwa 750 Millionen Euro im zweiten Quartal verbucht. Airbus zeigt offenbar Interesse an vier Werken des Luftfahrt-Zulieferers Spirit AeroSystems.

Eine der Fabriken in Kinston, North Carolina, produziert den mittleren Rumpfteil für den Airbus A350. Ein weiteres Werk in Nordirland ist spezialisiert auf die Herstellung von Karbonflügeln für den A220. Auch die Werke in Casablanca, Marokko, sowie in einem Werk in Saint-Nazaire, Frankreich, sind für Airbus interessant. Weder Airbus noch Spirit wollten sich dazu äußern. Boeing hatte 2005 Spirit AeroSystems ausgegliedert und plant nun, in Konkurrenz zu Airbus, einen Rückkauf.

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Kai Heinrich

Kai Heinrich

Kai Heinrich ist seit 2012 im Vorstand der Plutos Vermögensverwaltung AG und verantwortet schwerpunktmäßig die Bereiche Unternehmenssteuerung, Bestandskundenbetreuung, Fondsmanagement und Organisation. Zusätzlich ist er Fondsmanager des Kana NEB Funds und agiert neben Thomas Käsdorf als Co-Fondsmanager des offensiven Mischfonds Plutos Multi Chance.

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