Zinserwartungen treiben Märkte

Inhaltsverzeichnis

Konjunktur & Aktienmärkte

Konjunktur & Rentenmärkte:

Aus den USA kamen in der zurückliegenden Woche überwiegend schwache Konjunkturdaten. Stimmungsindikatoren wie der Index der Philadelphia Fed und der Empire State Bericht zeigten ein deutlich negativeres Bild als vor einem Monat.

Die Einzelhandelsumsätze stagnierten im April 2024, während Analysten mit einem Zuwachs von 0,4 % rechneten. Offenbar drosseln die hohen Leitzinsen die Nachfrage zunehmend. Für Erleichterung sorgten die Inflationsdaten. Die Inflationsrate liegt zwar noch bei 3,4 %, wichtig ist aber, dass sich der Preisauftrieb bei Mieten und Dienstleistungen etwas abgeschwächt hat.

Die Inflation dürfte weiter fallen, sofern auch der von den Löhnen ausgehende Preisdruck weiter abnimmt. Für den Moment wird die US-Notenbank noch abwarten, ob sich vor allem die Abkühlung am Arbeitsmarkt in den kommenden Monaten bestätigt. Eine erste Zinssenkung im September 2024 wäre dann aber nach unserer Ansicht möglich.

Auch der Gouverneur der Banque de France, François Villeroy de Galhau erwartet, dass die EZB im Juni 2024 die Zinsen senken wird. Alles deutet daraufhin, dass die EZB diesen Schritt schon vor der Fed wagen wird. Damit würde sich das Zinsgefüge zu Ungunsten des Euros und zu Gunsten des US-Dollar verschieben.

Gleichzeitig nimmt die Wirtschaft im Euroraum aber Fahrt auf, während sie sich in den USA abkühlt. In der Summe spricht dies mittelfristig eher für den Euro. Die Konjunkturdaten aus dem Euroraum waren in der vergangenen Woche ermutigend. Die Umfragen des ZEW zeigen sowohl für Deutschland als auch für den Euroraum insgesamt, dass eine wachsende Anzahl der befragten Konjunkturanalysten einen Aufschwung in den kommenden sechs Monaten erwartet.

China meldete überraschend für April 2024 starke Produktionsdaten, laut den Zahlen stieg der Output in der Industrie um 6,7 % zum Vorjahr 2023 (März: 4,5 %). Japans Wirtschaft ist dagegen im ersten Quartal um 0,5 % zum Vorquartal geschrumpft. Vor allem der private Konsum befindet sich im Krebsgang und fiel um 0,7 % zurück.

US-Präsident Joe Biden belegt chinesische Produkte mit Sonderzöllen. Betroffen sind die Produzenten von E-Autos, Halbleiter und Mineralien. Die Zölle auf E-Autos werden von 25 % auf 100 % erhöht. Die Zölle dürften chinesische Elektroautos vom US-Mart ausschließen. Aktuell werden jedoch kaum Fahrzeuge aus der Volksrepublik in die USA exportiert. Biden begründete die Zölle damit, dass der Wettbewerb bislang unfair gewesen sei.

Aktienmärkte

Die Kombination aus zurückfallender Inflation, steigenden Zinssenkungserwartungen und positiven Konjunkturdaten für den Euroraum gab den Aktienmärkten in der vergangenen Woche Auftrieb. Sowohl der DAX als auch der Dow Jones erreichten neue Höchststände.

Die Luft für weitere Kursanstiege wird damit dünner. Andererseits sichern die genannten Faktoren die Märkte nach unten ab. Hinzukommen die überwiegend positiven Quartalszahlen der noch laufenden Berichtssaison.

Einzelwerte

Der Chemikalienhändler Brenntag muss mit sinkenden Marktpreisen zurechtkommen. Der Umsatz fiel im ersten Quartal um 10,9 % zurück und das Ergebnis um 34,5 %. Der Rückgang fiel stärker aus als erwartet. Die niedrigeren Verkaufspreise konnten nicht vollständig über die steigenden Absatzmengen kompensiert werden. Das Muster ist typisch für die gesamte Branche. Das Management senkte zudem den Ausblick an das untere Ende der bisherigen Prognosespanne.

Positive Studienergebnisse konnte Novo Nordisk vorweisen. Der Pharmaproduzent profitiert von seinem Blockbuster-Medikament – der Abnehmspritze Wegovy. Die neue Studie belegt die langfristige Wirksamkeit von Semaglutid, dem Wirkstoff der Abnehmspritze. Laut der Studie hielten Patienten auch vier Jahre nach Beginn der Behandlung ihr Gewicht, dass im Schnitt um 10 % niedriger war als vor der Behandlung. Dies könnte die Krankenkassen überzeugen, eine Behandlung mit Wegovy zu finanzieren.

Zur Nachricht, dass die USA künftig einen Zollsatz von 100 % auf chinesische E-Autos verhängt, passt die Meldung, dass BYD seine internationale Expansion forcieren will. Der E-Autohersteller erwägt, neben dem geplanten Werk in Ungarn ein zweites Montagewerk in Europa zu bauen. Ferner soll das BYD-Modell Seagull in Europa zum Kampfpreis von weniger als 20.000 € auf den Markt kommen.

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Kai Heinrich

Kai Heinrich

Kai Heinrich ist seit 2012 im Vorstand der Plutos Vermögensverwaltung AG und verantwortet schwerpunktmäßig die Bereiche Unternehmenssteuerung, Bestandskundenbetreuung, Fondsmanagement und Organisation. Zusätzlich ist er Fondsmanager des Kana NEB Funds und agiert neben Thomas Käsdorf als Co-Fondsmanager des offensiven Mischfonds Plutos Multi Chance.

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